Frauenhistorische Stadtrundgänge von Frauen für Frauen: ***** Unser Programm für 2024 *****

Januar 7, 2024 at 12:01 pm (Aktuelles, Frauen aktiv, Frauen-Stadtrundgaenge Muenster, Frauenhistorische Stadt-Rundgänge in Münster, Frauenhistorische Stadtführungen von Frauen für Frauen, Frauenhistorische Stadtrundgänge in Münster, Stadtführungen, Stadtrundgang in Münster, Stadtrundgänge, Stadtrundgänge in Münster) (, , , , , , , )

10. Januar 2024: Frauen und Mädchen zur Hansezeit
Vom 12./13. Jahrhundert bis zum 17. Jahrhundert entwickelte sich neben der Selbst- oder Eigenversorgung der Siedlungen und Gehöfte, zwischen Stadt und Land sowie den Städten ein zunehmender Handel von Produkten und auch ein Fernhandel weitete sich immerer nehr aus. Dazu waren eine Produktion über den Eigenbedarf hinaus erforderlich und eine Geldwirtschaft, die den (Tausch-) Handel wesentlich erleichterte. Auch Münster gehörte zu den Hanse-Städten. Vom Leben der beiden Kaufmannstöchter Hangesbecke/Knipperdolling, der Friedensvermittlerin Katharina von Geldern oder der glücklosen Verlobung der Anna Plate wird erzählt, ebenso wie von Geldgeschäften, dem Otto-Adelheid-Pfennig, den Beginen oder den Kiepenfrauen. Auch vom Leben der Mädchen / Kinder wird zu hören sein.

13. März 2024 Der lange Kampf um Frauenrechte!
Frauen kämften zu allen Zeiten für ihre Rechte und ließen sich nicht einfach ‚die Butter vom Brot nehmen‘. Sie kämpften als Beginen, Bäuerinnen oder Täuferinnen, als Mägde, Händlerinnen oder Handwerkerinnen. Ihr Verlangen gilt bis heute einem freien selbstbestimmten Leben jeseits der 3 K’s, der Reglementierungen von Königen, Kirchen, Kerlen oder der Rollenfixierung auf Kinder, Küche, Kirche.
Von all den über Jahrhunderte mutig kämpfenden Münsteranerinnen, die auch in diesem Jahr zum Internationalen Frauenkampftag wieder zu öffentlichen Aktionen einladen, wird zu hören sein. Davon, wie sie gelebt, wofür sie sich eingesetzt haben und was sie für sich und andere erreicht haben, wird berichtigt.

10. April 2024 Frauengeschichten entlang des Aa-Seitenwegs
Wir werden uns auf die Suche nach Hildegard von Bingen machen und Fragen nachgehen wie: Hat es in der kleinen Siedlung Mimigernaford Frauenarbeitshäuser gegeben? Galt im Mittelalter auch für Frauen: „Stadtluft macht frei!“? Warum erhielten Beginen zunächst päpstlichen Schutz, erfuhren später aber Druck und Verfolgung? Die Marienfigur am Aa-Ufer wird vorgestellt, von der Juristin Gisela Naunin erzählt. Auch die Auseinandersetzungen über die Badestuben oder die Kleinkinderbewahranstalten werden thematisiert.

8. Mai 2024 Die kurze Zeit der Täufer*innen …
Zeitlich geht es knapp 500 Jahre zurück in die Geschichte. Frauen hatten sich 1534 in großer Zahl der ‚Täuferischen Bewegung‘ in Münster angeschlossen. Wie verbanden damit die Hoffnung auf ein freieres und gerechteres Leben. Doch es kam ganz anders in der ‚Stadt der Frauen‘, auch Neues Jerusalem genannt. Sie hieß so, weil ca. 75 % bis 80 % der damaligen Bewohner*innen Frauen und Kinder waren.
In den ersten Jahrzehnten des 16. Jh., den frühen Jahren der Reformation, wurde eine Erneuerung der christlichen Kirche angestrebt. Doch die Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen und der alten Kirche gingen viel weiter. Sie führten zu verschiedenen sozial-revolutionären und reformatorischen Bewegungen, deren Mitglieder als Ketzer*innen verfolgt und hingerichtet wurden. Zu ihnen gehörten auch die sog. Wiedertäufer, die für kurze Zeit die Herrschaft in Münster erlangt hatten. Im Mittelpunkt steht das Leben der Frauen in dieser Zeit.

12. Juni 2024: Münsters berühmte & berüchtigte Frauen.
Wenn nach berühmten und berüchtigten Frauen gefragt wird, dann fallen sofort die Namen Annette von Droste Hülshoff und Amalie von Gallitzin. Doch es gab nicht nur diese beiden. Es werden verschiedene Frauen aus unterschiedlichen Jh. vorgestellt, die in besonderer Weise Aufmerksamkeit erregt haben. Dazu gehören z.B. Königin Christine von Schweden oder Katharina von Arnheim in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Anastasius Rosenstengel, der Frau in Männerkleidung oder die beiden münsterschen Theologinnen, die sich seit dem Zweiten vatikanischen Konzil für das Priesterinnenamt engagiert und 2002 zu Priesterinnen haben weihen lassen. Die Bedeutung der Generaloberpostmeisterin Alexandrine von Taxis, der Studentin Ulrike Meinhof als Friedensaktivistin und spätere RAF-Terroristin oder der Äbtissin Ida von Merveldt und der Beginen für Münster wird hervorgehoben.

10. Juli 2024: Göttinnen - Heilige - Huren ???
Frauenbilder und Frauendarstellungen im öffentlichen Raum begleiten uns tagtäglich, fallen uns aber gar nicht mehr auf. Über dem Schloss wachen die Göttinnen Nicke und Fama, auch Diana ist dort zu finden. Die westfälische Athe schaut über den Domplatz. Mariendarstellungen befinden sich auf Plätzen, Heilige in und an den kath. Kirchen, Madonnen, heidnische Prophetinnen oder die Frau als Lustobjekt in bleiverglastem Fenster am Stadtweinhaus geben Hinweise. Einige dieser prachtvollen Darstellungen werden wir aufsuchen, sie vorstellen, von ihnen erzählen, über ihren Einfluß diskutieren und anregen, sich selbst auf die Suche zu machen.

14. August 2024: Auch als Hexen verfolgt und verurteilt
In der frühen Neuzeit des 16./17. Jahrhunderts, nicht im angeblich finsteren Mittelalter, wurden auch in Münster Frauen der Zauberei verdächtigt und als Hexen verfolgt. Kurfürst Ferdinand von Bayern, von 1612 – 1650 auch Fürstbischof von Münster, gilt als maßgeblicher Förderer der sog. Hexenprozesse. An verschiedenen Orten von Bedeutung werden wir über einzelne Schicksale berichten und den gerichtlichen Ablauf beschreiben, der heute als grausames Unrecht gesehen wird. Auch andere Vergehen von Frauen im frühneuzeitlichen Münster kommen zur Sprache: die Verletzung der Ehre, Diebstahl, Unfriesamkeit, Streitlust oder Sittendelikte wie Kindsmord, Kuppelei, Gewalt in der Ehe oder Prostitution.

11. September 2024: Mode, Macht und Merkwürdigkeiten.
Bekleidung ist wichtig, um z.B. vor Kälte und neugierigen Blicken geschützt zu sein. Doch die Kleidung zeigte auch die Position in gesellschaftlichen Hierarchien an, farben und Stoffe waren bestimmten Menschen vorbehalten, anderen wurden es verboten, sie zu tragen und wieder anderen Gruppen wurden gezwungen, sie zu tragen, wie die Hübschlerinnen gelbe Kleider. Über Mode wurde / wird Macht ausgeübt, Menschen diskriminiert oder sogar ausgeschlossen. Der Streit um die Hose wird thematisiert, die heutige Vielfalt gezeigt und Merkwürdigkeiten erzählt. Mit schnell wechselnden Moden werden gute Geschäfte gemacht, aber macht das Sinn? Frauen als Stoffproduzentinnen, Weberinnen, Schneiderinnen, Putzmacherinnen, Geschäftsinhaberinnen, Verkäuferinnen etc. werden vorgestellt.

9. Oktober 2024: “Frauenpower to Change … ! …
… denn schließlich ist es unser Leben.“, so hieß eine Broschüre vom Frauen-Lesben-Plenum Münster vor 25/26 Jahren. Zusammen mit ca. 50 Frauengruppen engagierten sich Feministinnen hier in Münster und international für die Umsetzung der UN-Beschlüsse zur Agenda 21. Seit den 1970er Jahren setzt sich die UN global mit Beschlüssen in Weltkonferenzen für die Ziele Gleichberechtigung, Entwicklung und Frieden, Umwelt, Armutsbekämpfung etc. ein und fordert alle auf, sich daran zu beteiligen und sie bis zur lokalen Ebene herunter anzustreben. Nach den Millenniumszielen sind sie nun in derAgenda 2030 festgelegt. Bei diesem Rundgang wollen wir auch einige Entwicklungsziele der sog. „glorreichen Siebzehn“ vorstellen, die bisherigen und die aktuellen Aktivitäten hier in Münster bekannt machen und zum Mitmachen anregen.

13. November 2024: Trotz Fleiß kein Preis!
„… wenn es möglich wäre, die kleinen Mädchen eine Schule besuchen und sie im Anschluss daran, genau wie die Söhne, die Wissenschaften erlernen zu lassen, dann würden sie genauso gut lernen und die letzten Feinheiten aller Künste und Wissenschaften ebenso begreifen wie jene. Zudem gibt es ja solche Frauen …“ schrieb Christine de Pizan um 1405.
Frauen mangelte es nie an Fleiß, Bildung und Engagement, sie arbeiteten zu allen Zeiten und in allen Bereichen. Wann, wie und warum wurden sie aber von den Männern aus bestimmten Tätigkeits- und Bildungsbereichen verdrängt und ihnen diese sogar verboten, für andere Arbeiten jedoch besonders geeignet gehalten? Was hieß Frauenarbeit vor ca. 1200, was vor 500, vor 250 oder vor 50 Jahren?
Diesen und weiteren Fragen rund um die von Frauen geleistete Arbeit werden wir nachgehen und Frauen vorstellen, die sich trotz aller Widrigkeiten vielseitigen Tätigkeiten nachgegangen sind.

11. Dezember 2024: Frauen in Kriegs- und Friedenszeiten
Auch in Münster kämpften Frauen im Krieg und gegen den Krieg. Erzählt wird von Freiheitskämpferinnen wie Mathilda Franziska Anneke, der Täuferin Hilla Feicken, die als die ‚Judith von Münster‘ in die Geschichte eingegangen ist oder von Königin Christina von Schweden. Frauen waren beteiligt als Täterinnen, Opfer, Mitläuferinnen, Gegnerinnen und Widerstandskämpferinnen. Von Soldatinnen, Marketenderinnen, Soldatenfrauen, Studentinnen, von Opfern des Faschismus und auch von Frauen, die gegen die Wiederbewaffnung der BRD, die Bundeswehr, den NATO-Beitritt, das Wettrüsten und die Kriegsbeteiligungen seit den 1950er Jahren auf die Straße gingen, wird zu hören sein.

Treffpunkt ist jeweils am zweiten Mittwoch im Monat um 16:30 Uhr am Eingang zum Fürstenberghaus am Domplatz/Ecke Pferdegasse; der Teilnahmebeitrag ist 10,00 €, ermäßigt 7,00 €.
Bei schlechtem Wetter und an Feiertagen findet kein Rundgang statt.

Anmeldungen bitte bis montags zuvor an: info@frauen-stadtrundgaenge-muenster.de

Eine direkte Buchung ist ebenfalls möglich.
Thema und Zeitpunkt wählen Sie dann selbst!
Anfragen bitte ebenfalls an: info@frauen-stadtrundgaenge-muenster.de 
oder an: Arbeitsgruppe Frauengeschichte Münster – Tel. 0176 / 50195257

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